Pressebericht JCH 12.5.2024
„Joyful Gumbo“ - genau die richtige Mischung für den Maiabend
Leckerbissen aus der Notenküche des amerikanischen Südens
(ez) Die versprochene musikalische Reise nach New Orleans war dank „Norbert Susemihl’s Joyful Gumbo“ ein voller Erfolg, nur hätten es am Samstagabend gern ein paar Mitreisende mehr sein dürfen. Gumbo ist der traditionelle Eintopf im Mississippi-Delta mit vielen Zutaten, alles was gut und lecker ist, darf hinein. Vielfältig auch das Programm der Band, traditioneller Jazz war zu hören, Rhythm’n’Blues, Swing, Latin, Gospel, Ragtime und Märsche, auch karibische Rhythmen.
Gut gemischt auch die internationale Band, die ohne Noten, mit enormer Präzision und Virtuosität, mit scheinbarer Leichtigkeit und nie versiegender Spielfreude die Gäste im Club zu Beifallsstürmen trieb. Jedes Stück ein Hit, jeder Musiker für sich genommen ein grandioser Solist, und die Abstimmung innerhalb der Band funktionierte allein mit einem Blick oder einem Kopfnicken. Der Bandleader führte kenntnisreich und humorvoll durch das Programm.
Die „Bourbon Street Parade“ eröffnete das Konzert, gefolgt vom „Basin Street Blues“. Da schlugen die Herzen der Fans des traditionellen Jazz schon gleich schneller. Ruhige Titel wie „The Gypsy“ von Louis Armstrong (Besuch bei der Wahrsagerin als letzte Rettung, wenn er oder sie abhandengekommen ist) wechselten sich mit wahrhaft heißen Nummern ab, so wie „Little Liza Jane“, ursprünglich ein Volkslied, das mit genau einem Es-Dur Akkord auskommt. „Mabel’s dream“ kam im Calypso-Rhythmus daher, und der Gospel-Song „One sweet morning erzählte in überraschend fröhlicher Weise, was nach dem Ableben dann kommt. Mehr als hundert Jahre alt und doch mitreißend wie eh und je ist Irving Berlins „Alexander’s Ragtime Band“, die Gäste im Club hielt es nicht auf ihren Stühlen. Mit dem wilden Song „Jump, jive an‘ wail“ beendete die Band ihr Programm und bedankte sich mit „Oh, when the saints“ für die standing ovations. Dann musste rasch eingepackt werden, denn das Folgekonzert sollte bereits um 11 Uhr am Sonntag in Hamburg starten.
Norbert Susemihl hat das komplette Konzert auf YouTube zur Verfügung gestellt. Wer also diesen wunderbaren Konzertabend nochmal Revue passieren lassen will:
https://youtu.be/4BQasWozgMc?si=sF2GYK7fZ6J12QEv